Schule Schernfeld

Schernfeld
Das alte Schulhaus in Schernfeld

Der erste Lehrer von Schernfeld, der namentlich bekannt ist, war Johann Kasimir Koch (1700 – 1727). Er war Schulmeister, Mesner und Schneider zugleich. Der Pfarrer von Obereichstätt stellt ihm 1711 das Zeugnis aus, „daß er der Kirche und Schule, wie sich gebührt vorsteht, im Singen und Schreiben also trefflich erfahren.“ Unterrichtet wurde zu dieser Zeit im Badhaus-Gemeindehaus: „Die obere Stube, wo Schule gehalten wird, ist bloß ein Bretterverschlag, dazu zwei Dachkämmerlein.“ Erst 1724 wird das erste Schulhaus gebaut. Nach einem Protokoll von 1725 „kommen die Kinder allezeit erst nach Weihnachten in die Schule und länger nicht als bis Mittfasten. Wenn aber in der Woche ein Feiertag, lassen sie das Kind die ganze Woche daheim, um den Schulkreuzer zu ersparen.“

Von 1757 – 1787 wird Johann Michael Leuthner als Lehrer von Schernfeld genannt. Er bestätigt, „daß für arme Kinder in Schernfeld das Schulgeld von der Georgsbruderschaft bezahlt wird“ … und … „daß das Hochzeitladen nicht zum Dienste gehöre, aber jedesmal 2 fl abwirft.“

1769 hat Lehrer Leuthner nur 20 Kinder zur Schule und diese nur einige Wochen. An Martini sei zwar der Schulanfang in der Kirche verkündet worden, aber keines gekommen. 1776: Die Gemeinde soll die halben Reparaturkosten des Schulhauses bezahlen und wird im Weigerungsfalle mit Exekution bedroht. Sie nimmt Kostenbefreiung in Anspruch, weil sie seinerzeit auch nur die Fuhren leistete. 1876 ist erneut der Bau eines Schulhauses in Schernfeld erwähnt: am unteren Ende des Dorfes, 170 Schritte zu Kirche und Friedhof, sonnig, 2stöckig. In diesem Schulhaus wurden die Schernfelder und Schönauer Kinder bis 1961 unterrichtet. 1950 wird Anton Will nach Schernfeld berufen und beginnt mit der Aufzeichnung einer Schulgeschichte (bis 1957), die Rektor Hermann Dorn fortführt und schließlich in einer Chronik niederschreibt. Die Schernfelder Schule wird meist 3klassig geführt (l. + 2. Klasse; 3. – 5. Klasse; 6. – 8. Klasse).

Es stehen jedoch nur 2 Schulräume zur Verfügung.
Im Schuljahr 1950/51 waren es 131 Schüler (59 Knaben, 72 Mädchen)

Im Jahresbericht für das Schuljahr 1950/51 heißt es: „Besonderer Wert wurde im Winter auf die Ausübung des Wintersports gelegt, da das Gelände hinter dem Schulhaus ideal dafür ist. Im Sommer wurde einige Male an die Altmühl zum Schwimmen gegangen. Einige Turnstunden wurden dazu benützt, die Bevölkerung im Kampf gegen die Kartoffelkäfer zu unterstützen.“

Auch die landwirtschaftliche Berufsschule wird im Klassenzimmer der Oberabteilung der Volksschule von Landwirtschaftsrat Treffil und Lehrerin Paula Gura durchgeführt. Am 16. 8. 1957 übernimmt Lehrerin Paula Gura die Schulleitungsgeschäfte von Hauptlehrer Will.

In diese Zeit fällt auch der Bau eines neuen Schulhauses (Schulstraße 19). Baubeginn: 5. Juni 1960; Schulhauseinweihung: 24. September 196?; Gesamtkosten: 223 000 DM. In der neuen Schule wird auch ein Duschraum eingebaut. Alle Kinder werden wöchentlich geduscht. Der letzte Eintrag der Duschraumbenutzung stammt vom 22. l. 1966. Danach wurde der Badebetrieb mangels Nachfrage eingestellt; die meisten Kinder hatten nun zu Hause selbst ein Bad.

Am 1. August 1962 wird Oberlehrer Hermann Dom, der bereits von 1952 – 1955 als Lehrer in Schernfeld tätig war, neuer Schulleiter. Im Dezember 1963 wird das Lehrerwohnhaus neben dem Schulhaus eingeweiht.

Am 22. Oktober 1965 interessieren sich Schulräte aus Bayern anläßlich eines Sportlehrgangs für die Schemfelder Schulsportanlage im Schulgarten der neuen Schule, die für ca. 3500 DM im September 1965 fertiggestellt wurde.

Ab Schuljahr 1969/70 müssen die Schernfelder Kinder ab der 7. Klasse nach Eichstätt zur Schule gefahren werden.

Ab dem Schuljahr 1970/71 hat zum ersten Mal jede Klasse ihren eigenen Lehrer.

Am 6. Juli 1974 wird die Einführung der 5-Tage-Woche beschlossen. (Eltembefragung: 116 „Ja“, 38 „Nein“) Am 31. 7. 1980 übergibt Rektor Hermann Dorn die Schulleitung an Hauptlehrer Helmut Gruber, der weiter im ausgelagerten Schulhaus in Sappenfeld unterrichtet. Am 6. November 1989 schließlich ziehen alle Schernfelder Schüler und Lehrer ins neue Schulhaus am Leitenbuck ein.

Noch einige Schlaglichter aus dem Schulleben:

  • 26.2.1965: Skifasching am Gänshänger und Leitenbuck
  • 19.5.1968: „Max und Moritz“ Kantate für Kinderchor im Herznersaal
  • 14. 7. 1974: im Jurahof Schönau: Anläßlich des 25jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Michael Gültner führen Schernfelder Schulkinder bei einem Pfarrfamilienabend die Kinderoper „Der Schneewolf“ auf.
  • 22.7.1979: Schüler und Schülerinnen der Grund- und Teilhauptschule Schernfeld laden unter dem Motto „Frisch auf! Singet all ihr Musici!“ in den Saal des Jurahofes in Schönau ein.
  • 27.7.1980: Schule und Gemeinde Schernfeld feiern die Verabschiedung von Schulleiter Rektor Hermann Dorn.
  • Seit über 30 Jahren findet jährlich eine Sternwanderung ins Geländer statt, wo die Verleihung der Ehren-und Siegerurkunden stattfindet.